…und Projekt „Schwein“?

15 10 2009

Unser vor einiger Zeit gestartetes Projekt „Huhn“ musste nach einer Laufzeit von nur zwei Wochen durch ein bisher ungelöstes Zusammenspiel unglücklicher Zufälle bitterlich abgebrochen werden: Ein größeres Ungetüm hat unseren stolzen Besitz geradezu zerfetzt und anschließend verschlungen. Und das obwohl die drei Tiere in sicherer Unterkunft nächtigten. Bilder hierzu will ich weder euch noch meinem Geldbeutel zumuten. Wir stellten Nachforschungen an und Kenner meinen, der Bissstruktur zufolge muss es sich mindestens um einen Löwen der Gattung 5 oder um einen Werwolf handeln. Auch einem Pandabären wäre dieses Verbrechen zuzumuten. Wir sahen unsere Bauernkarriere schon am Boden zerschellt.

Doch nachdem böse Zungen behaupteten, dass sich Projekt „Schwein“ nach diesem wirklich tragischen Vorfall in Wohlgefallen aufgelöst hätte, packte uns erneut der Wahn und wir starteten einen neuen, gewagteren Versuch, unserer Bauernbestimmung zu folgen.

Keine Anstrengung war uns zu groß und kein Weg zu weit, um die Kritiker ein für allemal zu bekehren. Unter der sengenden afrikanischen Hitze errichteten wir eine Schweineresidenz (jeder andere Begriff wäre Untertreibung) und machten uns anschließend auf die weite Reise, angemessene Bewohner ausfindig zu machen. Tage und Nächte suchten wir und wurden schließlich fündig. Wir verliebten uns sofort in die zwei kleinen Geschöpfe (ich darf sagen: Prachtexemplare!) und brachten sie sicher via Luxus-Jutesacktransport nach Hause…

Bilanz: Seit einigen Tagen sind wir stolze Besitzer zweier [schwäb] Suggel. Männchen und Weibchen. Vermehrung ist!

P1000651

hier gut zu erkennen: die königliche Papstmütze des Schweins –  eine Insignie, die nur prächtigen Ferkeln vorbehalten ist.

P1000810

Dieser kleine Racker befindet sich unter meiner Obhut, ich gab ihm den eingängigen Namen ‚Borsti‘.

P1000821

Und diese Stupsnase rechts im Bild hat nach Roberts Willen den Namen ‚Kartoffel‘ bekommen – mit dem Ziel, dass das Schwein die Beilage am Stichtag selbst mitbringt.


In diesem Sinne: Genießt euer nächstes Wurstbrot mit königlichem Respekt!


Aktionen

Information

17 responses

15 10 2009
Philipp

ach philipp, gebs doch zu, dass du der löwenartige werwolf mit pandaähnlichkeit warst, nachdem es zu wenig zum abendessen gab…
sonst müsst ihr einfach mal kenner der landwirtschaft fragen, wie z.b. bauer-braun, der kann euch vll noch paar tipps geben 🙂

noch ne frage: was haben die bilder mit deinem geldbeutel zu tun?

15 10 2009
PhilippA

Unser Handy ist hier per Infrarot an den Laptop angeschlossen und wir nutzen Internet via GPRS. Ich zahl dabei pro MB upload/download. Jaja, bloggen ist teuer!
Alles andere wäre Stress, da das nächste Internetcafé 5 km entfernt ist und die PCs dort allein zum hochfahren 20 Minuten brauchen. Und da kostets auch Geld – und Nerven. Viren inklusive.

15 10 2009
Tanja M

Halli hallo, ich melde mich auch mal zu Wort.
Ich les immer mal wieder in deinem Blog und muss sagen dass es echt Spaß macht!
Wünsch euch viel Erfolg bei der Schweinezucht,
liebe Grüße an Kartoffel und Borsti – mögen sie gedeihen 😉
… und natürlich auch gaaaanz liebe Grüße an dich!
Freu mich schon auf neue Geschichten aus Tansania

15 10 2009
Philipp

handy per infrarot über gprs – hört sich aber auch nach stress an^^bzw. eher antistress weil des ja bestimmt nicht sonderlich schnell sein wird^^

16 10 2009
PhilippA

lasst euch sagen: das internet über gprs ist allemal schneller als das im internetcafé – die internetverbindung im inetcafé läuft über sat.
und hier haben wir den luxus, dass wir vorm kaminfeuer surfen können ;).

17 10 2009
Penis

königlicher eintrag! mehr davon! blog ist!

17 10 2009
Doro

Wunderhüüübsche Schweinchen! NICHT Schlachten!!!

21 10 2009
Jonas

Gute Sache! Da fällt mir spontan „D.I.A.“ ein (Wers nicht checkt: Blood Diamond gucken). Wir haben uns auch schon überlegt nen paar Ziegen zu holen. Die sind hier halt auch pflegeleicht: Du stellst sie morgens auf die Straße und abends kommen sie zurück. Irgendwann sind sie dann mal groß und dann kann man schauen was man damit macht 😀

21 10 2009
Kadda

find ich nich gut. sich irgendwelche tiere anzuschaffen ohne auch nur ein bisschen ahnung zu haben. was macht ihr mit den ca 10 kindern die dabei zwangsläufig rauskommen werden?

und @ jonas: „man kann schauen was man DAMIT macht“ – was soll man dazu sagen…? sind ja nur irgendwelche gegenstände, um die man sich nich besonders kümmern brauch und nachher frisst man sie auf oder was? nja is ja denn euer problem wenn ihr die krankheiten mitesst, die die viecher sich evtl irgendwo holen und von denen ihr aber keine ahnung habt, weil ihr euch keine mühe gemacht habt, euch über irgendwas zu informiern.. sind ja nur tiere…

21 10 2009
PhilippA

Herrje Kadda. Wir sind nun schon seit fast zwei Monaten hier und haben uns in der Zeit ziemlich genau mit dem Thema befasst. Hier haben alle Lehrer Schweine und Hühner und sie (mitterlweile auch wir) wissen sehr wohl, wie man die Tiere hegt und pflegt. Und sollte es Ferkel geben – wir haben wirklich genug Abnehmer in unmittelbarer Umgebung.
Und warum meinst du, dass wir uns nicht um die Schweine kümmern? Wir haben so ziemlich Himmel und Hölle bewegt für die zwei Racker; was wir auch in Zukunft tun werden.
Und ja, Schweine werden hier gegessen – wie in Deutschland. Das hat nichts über die Lebensumstände auszusagen; es geht den Tieren hier mit ihrem Auslauf sicher besser als einigen ihrer Artgenossen daheim. Man könnte eigentlich sagen, hier gibt es einfach viele Biobauernhöfe.
Die Schweine hier werden auch mit ziemlich großem Respekt behandelt, da sie äußerst teuer sind und nur zu besonderen Anlässen geschlachtet werden. Deshalb gibt es hier auch keine Wurst oder Ähnliches.
Fleisch ist absolutes Luxusgut.
Und zu den Krankheiten: Hier wird alles vorher gekocht oder gebraten, bevor man es isst – sei es Gemüse oder Fleisch. Erreger werden dabei abgetötet.
Dazu eine Schlussfrage für den ambitionierten Leser: Wie war das nochmal mit Gammelfleisch in Deutschland?

P.S.: In China essen sie Hunde.

22 10 2009
Kadda

das war nich ausschließlich auf dich bezogen. ich fand eher jonas kommentar daneben.
das klingt nämlich nach ich hol mir irgendwas worum ich mich nich kümmern brauche und irgendwann wenn ich hunger hab sammel ich die von irgendwo wieder ein.

dass ihr euch damit befasst habt, hätt ich nun wirklich nicht gedacht. gibt genug leute, die das nicht tun…wenns anders is, gut.
DASS ihr sie esst, dazu sag ich nix, es ging mir nur um den respekt ggü dem tier vor seinem zwangsläufigen ende… weil ich dieses getue von wegen solangs keine menschen sind kann mans ja wie dreck behandeln, aber hauptsache es schmeckt danach noch.. dumm finde. sehr dumm.

und obs nun gammelfleisch in deutschland oder afrika oder sonstwo gibt…darüber hab ich acuh nichts gesagt, da mach ich keinen unterschied. is ja nich so, dass ich hier was davon essen würde, aber gegen andere länder wettere…

achja es gibt euch genug zeug, was beim kochen nich abgetötet wird…

wie dem auch sei..

23 10 2009
schimmel und peide

fressen und gefressen werden. so ist!

24 10 2009
Philipp

wie Jonas, ich dachte, du hättest deine Prinzipien nur damals über Bord geworfen, als es nix anderes gab – aber hast das Vegetarierleben jetzt ganz aufgegeben?
Und ich denk auch, ihr kriegt das hin mit den Schweinen, und selbst wenn man die einfach vor die Türe setzt haben die es oft noch schöner als die hier in Deutschland…

24 10 2009
Kadda

bei deinem letzten satz stimm ich dir zu. hat auch niemals wer behauptet dass die tiere die in D geschlachtet werden sollen, es auch nur ansatzweise gut haben…

24 10 2009
nurschi

schaf, esse dich selbst! tue er es!

4 11 2009
jana

und wer frisst dich, schimmel und peide?

ps: feiner blog, herr ex-nachbar! hat mir schon so manches mal fröhlich beim prokrastinieren geholfen!

9 07 2010
Perno und Nurni

Perno und Nurni essen vielleicht dich liebe jana. und vor allem würd ich mich vor Dr. Schnenis in acht nehmen

Hinterlasse einen Kommentar